Broschüre „Frankfurter Realitäten“

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Die Broschüre „Frankfurter Realitäten“ vermittelt persönliche und biographische Eindrücke aus dem Wohnalltag von zehn Stadtbewohner_innen. Die aus Interviews entwickelten Texte handeln von mit Kleidung befüllten Schubladen im Büro, unerwartet eingezogenen Zwischenwänden zur Aufteilung ohnehin kleiner Zimmer, Rassismus, Altersarmut sowie den psychischen Druck des Entmietet-Werdens.

Die Geschichten zeigen, wie es sich in einer Stadt wohnt, welche seit Jahrzehnten die Bedürfnisse der Eliten und Gutbetuchten umsorgt, und die sich stetig bemüht im internationalen Wettbewerb ein Bild von Erfolgsgeschichten und glitzernden Hochhäusern aufrecht zu erhalten.

Auch wenn die Geschichten teils von ohnmächtigen Situationen handeln, soll die Broschüre nicht entmutigen, sondern zeigen, warum zahlreiche Einzelpersonen und Gruppen wütend sind, und was der Anlass für Protest und Forderungen nach einer sozial gerechten Wohnraumversorgung ist.

Wie schwer es ist, einen radikalen wohnungspolitischen Wandel einzuleiten, zeigt nicht zuletzt der Verlauf des Mietentscheids. Dem demokratischen Verfahren des Bürger_innenbegehrens begegnen einflussreiche Akteur_innen, sei es aus der Stadtpolitik, der ABG oder der Presse größtenteils mit Ablehnung. Diese begründen sie mit fadenscheinigen Argumenten – wie beispielsweise, dass durch 100% geförderten Wohnungsneubau Sozialghettos entstehen würden. Wie kann eine solche Behauptung vor einer Stadtgesellschaft gerechtfertigt werden, in der 70% der Mieter_innenhaushalte Anspruch auf geförderten Wohnraum haben (mietentscheid-frankfurt.de)? In Frankfurt befürworten den Mietentscheid 63%, wie eine Studie des Meinungsforschungsinstitut Civey herausfand (www.hessenschau.de). Forderungen für eine gerechte Wohnraumversorgung in einer Stadt für Alle werden weiter gestellt und durchgesetzt werden. Damit die „Frankfurter Realitäten“ bald andere sind.

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