Für ein solidarisches Frankfurt in der Coronakrise und darüber hinaus
– gemeinsam gegen Mietenwahnsinn, Rassismus und Klimawandel!
Fahrraddemo, Kundgebungen und dezentrale Aktionen am Samstag, 20. Juni
Ständig steigende Mieten und das Fehlen von bezahlbarem Wohnraum, Obdachlosigkeit und die menschenunwürdige Unterbringung von Geflüchteten, viel zu viel Autoverkehr und ein Mangel an Grünflächen sowie Freiräumen zur selbstbestimmten Nutzung – die Coronakrise macht zentrale Probleme der Frankfurter Stadtpolitik wie im Brennglas sichtbar. Mitten in der Krise werden weiter Luxusquartiere, Bürohochhäuser und Hotels gebaut, die nun mehr denn je leer stehen. Trotz offensichtlicher Überkapazitäten darf der Flughafen ungehindert wachsen. Während in anderen Städten Fahrbahnen zu Pop-up-Radwegen und Straßen zu Spielflächen umgewidmet werden, haben in Frankfurt SUVs nach wie vor Vorfahrt vor Fußgänger*innen, Fahrradfahrer*innen und ÖPNV. Und am Horizont droht eine städtische Finanzkrise und mit ihr harte Kürzungen im – ohnehin schon unterfinanzierten – sozialen und kulturellen Bereich.
Doch all diese Entwicklungen bleiben nicht unwidersprochen. Trotz Kontaktverbot und Beschränkungen des Versammlungsrechts waren in den letzten Wochen in Frankfurt viele verschiedene Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen aktiv, um gegen diese Zustände zu protestieren, konkrete Nachbarschaftshilfe aufzubauen und für eine Stadt für Alle zu kämpfen. Gerade unter den aktuellen Bedingungen waren das ermutigende Zeichen der Solidarität und Widerständigkeit, an die wir gemeinsam anknüpfen wollen.
Der Samstag, 20. Juni, bietet hierfür eine gute Gelegenheit. Anlässlich des internationalen Weltflüchtlingstages und des bundesweiten Aktionstages „Shut down Mietenwahnsinn – sicheres Zuhause für alle!“ finden vielerorts Aktionen und Kundgebungen statt. Auch in Frankfurt wollen wir an diesem Tag mit vielen Menschen auf die Straße gehen, um unsere Kämpfe und Forderungen gegen Mietenwahnsinn, Rassismus und Klimawandel sichtbar zu machen und für eine solidarische Stadt in der Coronakrise einzutreten – natürlich mit Abstand und unter Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen. Neben dezentralen Aktionen und Kundgebungen an verschiedenen Orten der Stadt wollen wir uns mit einer bunten und lauten Fahrraddemo – vom Europaviertel bis zur Grünen Lunge am Günthersburgpark – den öffentlichen Raum aneignen, uns mit den Protesten von Black Lives Matter solidarisieren und den rechten Verschwörungsdemos endgültig den Stecker ziehen.
Wir rufen alle Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen auf, sich uns anzuschließen und den Aktionstag möglichst vielfältig und kreativ zu gestalten – auch online. Hängt Transparente, Banner und Plakate aus euren Fenstern und Balkonen, markiert (Luxus-)Leerstand in eurer Nachbarschaft und postet Fotos oder Selfies unter dem Hashtag #SfA2006. Beteiligt euch an Aktionen und Kundgebungen, schwingt euch aufs Fahrrad oder kommt zur Abschlusskundgebung an die Grüne Lunge.
Gemeinsam für eine Stadt für Alle – solidarisch, antirassistisch, ökologisch!
Ablauf der Fahrradtour mit Zwischenkundgebungen
13.00 Uhr: Wohnhochhaus „Praedium“ (Europa-Allee 101/103) – Luxusleerstand im Europaviertel made by Nassauische Heimstätte
13.45 Uhr: ABG-Zentrale (Niddastraße 107) – Mietentscheid und Mieter*innenschutz in der Coronakrise
14.30 Uhr: Paradieshof (Paradiesgasse) – Langjähriger städtischer Leerstand als Chance für ein selbstverwaltetes migrantisches Zentrum
15.30 Uhr: Luxusquartier „Marie“ (Richard-Wagner-Straße/Weberstraße) – Bauprojekt der Instone Real Estate AG, die auch die Grüne Lunge bebauen möchte
16.00 Uhr: Grüne Lunge (Wetterauerstraße 41, beim Abenteuerspielplatz am Günthersburgpark) – Grüne Lunge Bleibt! Instone stoppen!
Eine Initiative von
DIDF Frankfurt
Eine Stadt für Alle! Wem gehört die ABG?
Ende Gelände Frankfurt
Fridays For Future Frankfurt
Grüne Hochschulgruppe Frankfurt
Grüne Lunge bleibt – Instone stoppen
Interventionistische Linke Frankfurt
Klimattac, die Klima-AG von Attac-Frankfurt
Mietentscheid Frankfurt
Mieter helfen Mietern Frankfurt e.V.
Migrantifa Hessen
Offenes Haus der Kulturen
Ökologisch Radikal Links
Project Shelter
Seebrücke Frankfurt
Solidarisches Gallus
Solidarity City Frankfurt
Für ein solidarisches Frankfurt in der Coronakrise und darüber hinaus fordern wir:
Mietenwahnsinn stoppen!
• Kündigungen und Zwangsräumungen verhindern – Kommunalen Mietschuldenfonds einrichten
• Mietentscheid umsetzen – ABG-Mieten senken
• Spekulativen Leerstand enteignen – Wohnraum vergesellschaften
Solidarität und Antirassismus ernst nehmen!
• Sammelunterkünfte schließen – Wohnungen für Geflüchtete und Wohnungslose
• Frankfurt zum sicheren Hafen machen – Abschiebungen stoppen, Geflüchtete aufnehmen
• Ein selbstverwaltetes migrantisches Zentrum ermöglichen – Project Shelter unterstützen
Klimagerechtigkeit durchsetzen!
• Verkehrswende verwirklichen – Vorrang für Fußverkehr, Radverkehr und kostenlosen ÖPNV
• Natürliche Freiräume erhalten – Grüne Lunge Bleibt, Instone stoppen
• Dauerhafter Shutdown für CO2-Schleudern – Heizkraftwerk West stilllegen, Flughafenausbau stoppen