Samstag, den 13.6.2015 um 15 Uhr
Start: Hauptbahnhof Frankfurt
- Für ein selbstverwaltetes migrantisches Zentrum!
- Für ein solidarisches Miteinander
- Gegen Rassismus und Ausgrenzung!
Über Monate hinweg haben solidarische Menschen in der Region Frankfurt obdachlosen Migrant*innen Unterkunft gewährt. Trotz vieler Widrigkeiten und Probleme, sind so nicht nur ein großes Netzwerk von Einzelpersonen und politischen Gruppen entstanden, sondern auch viele enge persönliche Beziehungen und Freund*innenschaften.
Allen beteiligten Migrant*innen und Unterstützer*innen war jedoch von Anfang an klar, dass die kurzfristige Unterbringung von Menschen in privaten Wohnungen keine dauerhafte Lösung darstellt. Das ‚Problem‘ mit dem wir kämpfen war und ist strukturell bedingt und kann deshalb auch nur politisch gelöst werden.
Viele Migrant*innen, die heute nach Deutschland kommen, haben nämlich rein rechtlich gesehen keinerlei ‚Anspruch‘ auf Unterstützung. Gleichzeitig stehen diese Menschen vor dem Dilemma, dass sie oft keine andere Wahl haben als in Deutschland zu bleiben, da sie in anderen Ländern verfolgt werden oder dort keine Möglichkeit haben, ihr (Über-)Leben zu finanzieren.
Einige unserer Freund*innen arbeiteten beispielsweise jahrelang in Italien. Als im Zuge der Krise dort immer mehr Menschen entlassen wurden und gleichzeitig im Sozialsystem immer mehr gekürzt wurde, sahen sie keine andere Chance als sich in Deutschland nach neuen Arbeitsmöglichkeiten umzusehen. Viele von ihnen haben zudem Familien in anderen (europäischen) Ländern, die sich auf sie verlassen.
Unsere Freund*innen sind voller Hoffnung nach Frankfurt gekommen, doch ohne Geld und festen Wohnsitz ist es sehr schwer hier Fuß zufassen. Gemeinsam mit den betroffenen Menschen wollen wir dies nun ändern!
Wir wollen ein selbstverwaltetes Zentrum schaffen, dass Migrant*innen die Möglichkeit gibt, sich selbstbestimmt ein neues Leben aufzubauen. Unterbringungs-, Beratungs- und Lernangebote sollen an einem Ort gebündelt werden. Gleichzeitig soll das Zentrum ein offener Treffpunkt für alle interessierten Menschen sein und auch Raum für kulturelle Veranstaltungen sowie Diskussionen bieten – wovon letztlich alle Menschen in Frankfurt profitieren würden.
Gerade in Zeiten, in denen es wieder vermehrt zu rassistischen Aufmärschen und Gewalt in Deutschland und Europa kommt, wäre die Eröffnung eines solchen Zentrums ein deutliches Zeichen gegen Rassismus und für eine solidarischere Gesellschaft.
Es mangelt weder an Ideen, noch an Motivation – wir brauchen nur noch den richtigen Ort und die finanzielle Unterstützung der Stadt Frankfurt a.M.!
In Frankfurt gibt es etliche leerstehende Gebäude und die Stadt verfügt mit ihrer eigenen ABG-Holding über ein einzigartiges Instrument zur Bereitstellung von sozialem Wohnraum.
Wir fordern die Stadt deshalb erneut dazu auf, direkte Verhandlungen mit den obdachlosen Migrant*innen und ihren Unterstützer*innen über die Eröffnung eines selbstverwalteten Zentrums aufzunehmen.
Wir fordern ebenfalls eine angemessene finanzielle Unterstützung des Projektes durch die Stadt Frankfurt und das Land Hessen!
Am 13.6. wollen wir unser Anliegen lautstark und bunt auf die Straße tragen. Darüber hinaus wollen wir an diesem Tag ein deutliches Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung setzen. Wir wollen uns solidarisch zeigen, mit allen Geflüchteten, Migrant*innen sowie allen anderen marginalisierten Gruppen in Deutschland und Europa.
Kein Mensch Ist Illegal!