Bilanz der Planungen der Stadt und ihrer Wohnungsbaugesellschaft ABG unter dem Namen „Kulturcampus“ bislang: Eigentumswohnungen und teure Mietwohnungen hinter Bockenheimer Depot – Institut für Vergleichende Irrelevanz privatisiert, geräumt, Leerstand – Luxusappartments statt solidarischem Wohnprojekt im Philosophicum – Professorenvilla geräumt – Labsaal an Investor für Büroräume verkauft – Fünf-Sterne-Hotelhochhaus, Boardingshouse und Büros anstelle des AfE-Turms.
Die Entwicklung um den Campus Bockenheim lassen sich nur als Armutszeugnis der Stadtpolitik bezeichnen. Weder von der versprochenen „Bürgerpartizipation“ noch von den ursprünglichen Plänen eines „Kulturcampus“ ist etwas übrig geblieben. Daher wollen wir nun – drei Jahre nach den gescheiterten Planungswerkstätten der Stadt Frankfurt – eine neue öffentliche Diskussion über die Nutzung des Geländes in Gang bringen.
Mit einem eigenen Werkstatt-Wochenende soll das von dem städtischen Wohnungsbauunternehmen ABG Frankfurt Holding erworbene Areal zu einem sichtbaren Ort der Auseinandersetzung um unser Recht auf Stadt gemacht werden. Entlang der Themen Wohnen, Kultur/Freiraum und solidarische Ökonomie wollen wir zeigen, was möglich wäre, wie der Campus genutzt werden könnte, wenn wir entscheiden könnten und nicht die Zwänge einer privatwirtschaftlich bestimmten Stadtentwicklungspolitik, in der die Nutzer_innen keine Rechte haben.